Am Mühlenbach
Unter Erlen stand ne Mühle,
Und im Tal das Wasser rauscht,
|: Und in stiller Mondnacht Kühle
Steht ein Müllerbursch und lauscht. :|
Leise öffnet sich ein
Fenster,
Dann ein zarter Händedruck,
|: Schüchtern gab das Müllerliesel
Ihrem Liebsten einen Kuss. :|
Einen Abschied sollst du
haben,
Obs dir recht ist oder nicht,
|: Denn ich darf dich nicht mehr lieben,
Lebe wohl, wergiß mein nicht. :|
Meine Mutter wills nicht
haben,
Und mein Vater nicht viel mehr,
|: Darum müssen wir jetzt scheiden,
Ach, der Abschied fällt so schwer. :|
Durch den Garten huscht ein
Schatten,
Hinterher der Müllerbursch:
|: In des Mühlbachs tiefstem Grunde
Fanden beide ihre Ruh. :|
Und da unten in der Mühle
Weint man um verlornes Glück.
|: Hilft kein Weinen, hilft kein Klagen,
Keines kehret mehr zurück. :|
Drum ihr Eltern last euch
raten:
Störet nie der Kinder Glück,
|: Denkt an eure Jugendtage,
Denkt an euch, an euch zurück. :|