Kerbespruch 2008

 

 

 

Ein seichter Wind schleicht übers Land,

er singt ein Lied, das jeder kennt,

bei dem de Buff zu de Kerb nuff rennt!

Schon steht ein Wort wie an de Wand.

 

Ja! Es is wieder mal so weit,

in Barschied, do is Kerbezeit!

 

Nach EM und Olympiade,

seid Ihr alle eingelade,

zur Feier hier in unsrer Hall,

wie es seit Jahrn is de Fall.

Was koaner hot mer recht geglaubt,

des Lindebornwasser schien für stets geraubt.

Beim Bau vom Elefanteklo,

war es plötzlich wieder do.

Dut mer sich über den Klo noch so ejern,

wenigstens des is en Grund zum Feiern

 

So heb ich jetzt und hier mei Glas,

de Oafang is gepackt, des war's!

 

                    Vivat!

 

 

Vor hundert und ich weiß nicht mehr die Jahr.

als hiervon uns noch keiner war,

ward unsre Kirche eingeweiht

zum Tempel für die Christenheit.

Auf festem Grund steht sie gebaut

und trotzet jedem Sturme,

und ihre Glocken rufen laut vom hohen Turme.

Sie laden uns zur Feier ein und mahnen zum Gebet,

sie bringen uns den Morgengruß und tönen,

wenn der müde Fuß des Nachts zur Ruhe geht.

Selbst ihre Trauerklänge hallen,

wenn wir nach jener Stätte wallen.

Doch vor allem sei e/'n Ziel gesteckt;

Dass uns kein Feuerruf mehr weckt!

Drum wollen wir den Bund erneuern

und heute unsre Kirchweih feiern!

 

                     Vivat!

 

 

Man muss Vorbild sei und isses auch gerne.

dass die Kleinen für's Lebe was lerne.

Auch es Mariönnche wollt mol was zeiche

un ging mit de Kinner zum Drachensteiche.

De Wind war gut, des Wetter war schee,

schon konntste de Drachen fliehe seh'.

 

Doch was war jetzt des, war des e Wunner,

des blöde Ding kam nit mehr runner!

Schon könnt es Mariönnche die Ursach erkenne:

 „Ach herrje, was wer'n se mit mir schenne!"

Der Drachen hing mit voller Last,

an em riesige Hochspannungsmast!

Marion, soll mehr Spannung in dein Leben rei,

kauf dir e Überraschungsei!

Da bekommst du zur Spannung, du wirst es errate,

noch Spiel und Spaß und Schokolade!

 

                     Vivat!

 

Anhänger fahrn, des is nit jedermanns Sache,

trotzdem muss „Mann" es ab und zu mache.

Auch bei oam aus em Ort war's wieder mal Zeit,

der wollt fahrn en Tank - ach gar nit so weit.

Der Tank tat 1000 Liter fasse

und bündig uff de Hänger passe.

Nur kurz ihm zur Ehr,

der Tank, der war leer!

Doch als er ankam in de Quecke,

dat er sich ganz schee erschrecke.

Der Tank war fort, vom Hänger gefloge,

er lag auf der Bäderstraß', ungeloge!

Bevor ihn die Polizei könnt noch ergreife,

des Ding wieder druff und fort mit heiße Reife,

nach Huppert und abgelade geschwind,

alles in Hektik, dass koaner ihn find',

Schon ging's wieder hoan-i im Sauseschritt.

doch oans muss man sagen: Weit kam er nit.

Diesmal verlor er gleich de Hänger uff de Gass

des war selbst für de Fritz schon krass!

Endlich kam er doch noch hoam, hat halt de Hänger klaa gefahr'n

Und des war dann aach genuch. und wir hatte was für'n Spruch

 

                            Vivat!

 

Über Wege zum Ziel kann mer viel berichte,

deshalb woll'n mer auch hier nit verzichte.

So Mancher kennt's Problem auch hier im Ort:

Haste den Bus verpasst, dann isser fort!

In Schlangebad stand unser armes Schwein

und wollt nach Barsched zu seinem Schätzelein.

Also hat er sich mal schnell gedacht:

 „Ich lauf nach Haus, des war doch gelacht",

Über de Badwald wollt er zur Maike komme,

doch nach en paar Kilometer wards ihm ganz beklemme.

 „Wo bin ich denn hier, wo muss ich denn hin?"

So ungefähres ihm im Kopf herum ging.

Und als er dann nach Stunden

nichts als en Wildacker gefunden,

auf dem das Wild grad am Fressen war,

da war ihm seine Lage klar.

Sei rettend Idee, die kam ihm dann:

 

„Ich ruf einfach die Auskunft an

und lass mich zum Förster weiter verbinde

der wird mir schon sagen, wie ich hier raus finde."

Gesagt, getan, das ging dann ganz flugs,

doch der Förster dachte „des is wohl en Jux".

Und empfahl ihm als Tipp, es sei ihm ungenomme

Zurückzulaufe, wie er ward gekomme.

Mit der super Hilfe der Sören dann den „Heimweg" fand

und bald darauf wieder in Schlangebad stand.

Und da das Gute immer kommt zum Schluss,

bekam er dann auch de nächste Bus.

Dem Oswald sei noch schnell empföhle,

für seinen Schwiegersohn e Wanderkart zu hole!

 

                            Vivat!

 

 

 

Komisch isses mit de Wirtsleut im Ort,             

kaum sin se do, sin se auch Widder fort.

So ging's auch jetzt im Lindenhof her,

nach en paar Monaten war der Gastraum schon leer.

De Wirt hat sich das alles annerst gedacht,           

nur am Wochenend uff, erst harn mer gelacht,              

doch selbst am Wochenend war nit immer uff.            

da ging so mancher Euro druff.

Jetzt muss mer halt uff de Sonnenwirt baue

und von da aus uff de Lindenhof schaue.              

 

                      Vivat!                      

 

 

Es begab sich zu der Winterzeit,

die Feuerwehr wie stets bereit.

Ne Wanderung war angesagt,

anschließend man in de Kneipe tagt.

Und weil der Wech so weit,

sollt nach ner ganzen Zeit,

am Bolzplatzhäusje,

gemacht wem e kloa Päusje.

Und weil es geht wie Dir und mir,               

brauch mer dazu en Kaste Bier,                  

weil des Bier so fettisch is,

e Fläschje Schnaps des is gewiss!

So wurd es dann ach deponiert,                

damit die Lust mer nit verliert,                    

Die Kamerade strahle schon,                     

als von Pause fiel der Ton.

Doch zur gleichen Zeit,                    

vom Häusje gar nit weit,                 

e paar Bube denke sich:                       

„Des Bier war aach was für Dich und mich"             

De Schnaps sollt liehe nit allein,

drum packte se den gleich mit ein.

Doch war es sehr dunkel und ach schon spät,

deshalb die Party die nächst Woch los geht.

Bei de Feuerwehrleut,

die sich schon uffs Bier gefreut,

war die Überraschung groß:

„Was is in der Welt nur los,

wer war des nur? Kann des dann sei?"

Des war überhaupt nit fei!

In de Wertschaft date se es Bier dann schätze

und hatte zudem was zum schwätze.

Doch in der Woche drauf,

ging des Bier zum Hüttche 'nauf

Die Bube tränke wie bei de Alte Brauch,

de Schnaps dann auch.

So käme die aach heim,

un war'n beleibe nit allein.

Entschuldige musste die sich bei de Wehr,

krumm nimmt dene des koaner mehr.

So ihr Bube noch e Wort,

vom Kerbealter ihr nimmer weit fort.

Bei uns ihr lernt neben Vielem, aach es saufe,

doch spart schon mal, hier müsst ihr es kaufe!

 

                   Vivat!

 

Riedwasser hie, Riedwasser her,

zur Zeit da stimmt das Zweite eher.

Doch mer kann schon nit mehr lache,

was die Verbände mit uns mache!

Was Mafia heißt in unserem Land,

heißt in Italien bald "Wasserverband!"

Doch mache kannste da leider nix,

die schaffe doch mit alle Tricks.

Drum tut bitte unsere Bl Wasser unterstütze,

vielleicht kann es ja noch was nütze!

 

                   Vivat!

 

Sommerzeit is Grillzeit hierzulande,

beim Fritz traf sich die Sofka - Bande

Auch Thomas E war vor Ort,

trank so manches Weizen fort

Und als es war schon späte Nacht

war er ganz schön auf „halb acht".

Plötzlich war der Ette weg!

Des kam überraschend und is kein Gag!

Aber die Suchenden fände ihn gleich,             

er guckte mit dem Kopf aus dem Gartenteich.            

Warum er das gemacht, das wusst' er nit,         

doch Hauptsach, die Goldfisch war'n noch fit.          

Ja, Thomas, wer ,ne Party will zum Kochen bringe,          

der muss schon mal ins kalte Wasser springe!          

 

                       Vivat!                    

 

De FC in diesem Jahr             

25 Jahr alt war.

Was einst in ner Kneip hatte begönne,         

dann so manches Spiel gewönne,              

wurd ,ne ganze Woche lang geehrt.

Koam wurd de Zugang dort verwehrt.           

Samstagobend - die Hall' feierlich gericht',          

die hohe Herrn - mit'm wischtische Gesicht,             

Schecks für'n Deisel gab's jede Menge,

un Fußbäll' - dass se weiterspiele kenne.

Technik un Musik war super gelunge -

doch hot mer vermisst en paar Alte un Junge!

Drum hier mein dringende Appell an All:

Wenn in Bärstadt was los is - in irgend'ner Hall,

egal wer was feiert - wurscht welcher Verein:

do derft ihr nit zögern - do müsst ihr sein!

Ihr braucht do kaa Auto, behalt auch de Lappe,

un könnt, wenn's genuch is, auch langsam haam dappe.

De Sonntach im Zeiche der Familie stand,

die Kinner war'n außer Rand und Band.

Mit viele Attraktione hatte se lang ihr'n Spaß -

die Eltern machte sich derweil von inne nass!

Das Highlight des Tages war sicher der Bär,       

en würdiche Platz zu finne is bestimmt nit schwer.

Holz arbeit' jo - und ich wart nur druff,           

dass er irgendwann sei Maul reißt uff -          

dann kriecht er en Schlang' zwische die Zahn' geschehe

un unsern Herrgott grinst dann von obe!

Mei Resümee: Es war en tolles Fest,           

das sich hoffentlich mal wiederholen lässt!       

 

                       Vivat!

 

             KURZMELDUNGEN

 

Der Buffi hat mit dem Bauernkram uffgehört,

der hat uns so manchen Spruch beschert.

Eine Ära geht zu Ende, alles Gute, lieber Rainer,

so viel im Kerbespruch wie Du war sonst keiner!

 

De Freddy heißt jetzt Hans im Glück,

flog aussem Auto und blieb am Stück.             

Doch so ganz ging's ihm nicht am Arsch vorbei,

en Furunkel war dann doch dabei!           

 

Das Wambacher Spritzehaus kommt zu teuer,

vielleicht machen wir denen im Rathaus mal Feuer,

denn da lautet wohl die Devise:

Mir verbrenne mehr Geld als die Bankenkrise!"       

 

Neulich stand in de Zeitung zu lese,

e UFO war über Barschied gewese.        

Es is sogar geland', ich kanns beweise,

es steht am Bauhof und tut Hangar heisse.        

(U.F.O. = Unvorteilshaft für's Ortsbild)            

 

                       Vivat!

 

 

En Umzug kost' ne Menge Kraft,

es bleibt manches liege, was mer oafach nit schafft!

Hier noch e Schräubche - do e Regal -

hier fehlt e Lamp! Do wart ich erst mal!

so denkt sich de Alex, verlässt schnell es Haus

saust bei die Feuerwehr und ruht sich aus.

Tags druff war Ron's Geburtstagsfest

un mer kann ja die Geburtstagsgäst

wenn's dunkel wird, nit stolpern losse!

 „Die Lamp' muss hänge - mach bloß kaa Bosse!“

sprach die Susanna und ging in de Lade,

de Alex fand den Druck ziemlich fade,

fügt sich aber un tut sei Pflicht:

Er hängt die Lamp' uff - mehr aber nicht!

De Abend war da und dunkel wurd's dann,

 „So, mache mer des Licht jetzt an,"

meent die Susanna un drückt uff de Schalter,

es bleibt aber dunkel! - „Oh mein Gott Walter!"

De Susanna war dann sofort klar.

dass sie schuld am Dilemma war!

 

Die Lamp' soll hänge, hart' se gesacht...

dass se aach leuchte soll, hat se leider nur gedacht!

 

                       Vivat!

 

Is die Kerb erstmal vorbei,

gibt es zu putzen so allerlei.

De Fußboden sieht immer aus wie Sau,

ohne Hilfsmittel is des de Supergau!

Deshalb bracht der Micha die Putzmaschin' mit,

die erspart so manchen Arbeitsschritt.

Doch des Ding wollt nicht richtig gehe,

und der Micha könnt' keinen Fehler sehe.

 „Es hätt ka Wasser" hätt's gemeld,

 „Des kann gar nit sein" dacht sich unser Held,

 „Der Tank is voll, das Wasser is drin,

der Fehler macht einfach keinen Sinn".

Als er letztendlich den Fehler dann fand,

dacht er sich „des is doch allerhand!

Jetzt hab ich tatsächlich nach Stunden,

den richtigen Tank gefunden"

Denn der Fachmann, jetzt wird's enthüllt,

hat des sauber Wasser in de Dreckwassertank gefüllt.

 

                        Vivat!

 

Wenn nachts das Telefon klingelt laut,

isses meistens obszön, selten vertraut.

Aach beim Siegfried war des so,

abends klingelt's, und niemand war dro.

Was is des für'n Depp, wer kann des sei,

des war de Mehnerts nit einerlei.

Doch nach ner Weile, de Siegfried passt acht,

neue Straßenlampen hat die Süwag gemacht,

 

die war'n kaputt, ginge aus und an

und immer bei „An", das Telefon klang!

Er hat sich dann bei der Süwag beschwert,

des hat ihm natürlich Gelächter beschert!

Doch nachdem waren getauscht defekte Dinge,

tat kein Telefon mehrerklinge!

Jetzt könnt ihr die Geschichte glabe,

oder später de Siegfried frage

Alles kommt aufs Gleiche raus:

Hoch lebe die Kerb... die Geschicht' is' jetzt aus!

 

So, Ihr Leut', des war mein Spruch,

für diesmal war's ja auch genuch.

Ich hoff, es hat Euch gefalle

und kommt wieder nächst Jahr - Alle!

Dir mein Mundschenk sei Dank,

versorgtest mich mit Rebentrank,

Trink aus das Glas mit kühlem Wein,

es soll Deine Belohnung sein.

Mehr an Belohnung kann ich nicht gewähren,

das muss ich erst mit meiner Liebsten klären.

Es sei auch noch allen Dank gesacht,

die mit uns die Kerb vollbracht.

Denn ohne Eure treue Hilfe wär's vorbei,

es gab koa Kerb, koa Bier, koan Wei'.

Drum wollten wir den Bund erneuern

und wieder unsre Kirchweih feiern.

 

                 VIVAT!